Ein besonders kostbares Ausstattungsstück ist die Astronomische Uhr, die von dem Maler Ludger tom Ring ausgestattet, von Dietrich Tzwyfel und Nikolaus Windemaker und Johann von Aachen 1540-1542 gefertigt wurde.
Bieten die Epitaphien einen Überblick über Frömmigkeitsvorstellungen vom Mittelalter bis in die Zeit des 18. Jahrhundert, so sind die Galenschen Kapellen nicht allein ein Frömmigkeitszeugnis, sondern weisen zugleich auch auf die absolutistische Regierungsgewalt der Fürstbischöfe in der Zeit des Barock hin.
Die drei Galenschen Kapellen wurden von Christoph Bernhard von Galen nach seinem Sieg über die Stadt Münster 1661-1663 als sichtbares Zeichen seiner Macht errichtet. Die Stadt hatte sich gegen ihn aufgelehnt. Er hatte sie belagert und erobert.
In der Kapelle befindet sich das monumentale Grabmal des Fürstbischofs, von seinem Hofbildhauer Johann Mauritz Gröninger 1677-1679 geschaffen, auf dem der Fürstbischof in der Form der sogenannten Ewigen Anbetung in das Messgeschehen mit einbezogen ist. Zugleich aber, wie auf einer Bühne, präsentiert er auch seine militärischen Siege über die Stadt Münster und im Kampf gegen die Türkengefahr.
In einer der Galenschen Kapellen ist Clemens August von Galen begraben, der "Löwe von Münster", der nach seiner Erhebung zum Bischof 1933 über die gesamte Zeit der Herrschaft der Nationalsozialisten mutige Predigten gegen die Verschleppung und Tötung von Kranken und die Ermordung von Geistlichen fand und ständig in der Gefahr war, verhaftet zu werden. Er wurde 1946 zum Kardinal erhoben, starb aber kurze Zeit danach.
Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben