Feste "Stütze" der Kirche
Der Träger des Bronzereliefs, der nordwestliche Vierungspfeiler des Westquerhauses, hebt den dargestellten Bischof als feste "Stütze" der Kirche hervor. Die Nähe zur neuen Grablege der Bischöfe von Münster bringt zeichenhaft die Nachfolge und Gemeinschaft mit den Toten zum Ausdruck.
Die Gedenktafel ruft die wichtigsten Erinnerungen aus dem Leben Joseph Kardinal Höffners in Erinnerung (nach Reinhard Lettmann im Handbuch des Bistums Münster von 1993):
Joseph Höffner wurde am 24. Dezember 1906 in Horhausen (Westerwald) geboren. Nach dem Abitur (1926) studierte er Philosophie und Theologie an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1929 erwarb er den Doktorgrad in Philosophie. Am 30. Oktober 1932 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Von 1934 bis 1937 war er als Kaplan und Religionslehrer in Saarbrücken tätig.
Mehrere Jahre Pfarrer
Es folgten weitere theologische Studien, die er 1938 mit dem Doktorat in Theologie abschloss. Von 1939 bis 1943 war Joseph Kardinal Höffner Pfarrer in Kail an der Mosel und von 1943 bis 1945 an Heilig Kreuz in Trier. 1944 habilitierte er sich an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Freiburg im Breisgau. 1945 ernannte Bischof Bornewasser von Trier Joseph Höffner zum Professor für Pastoraltheologie und christliche Soziallehre am Priesterseminar in Trier. Am 1. August 1951 übernahm er den Lehrstuhl für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster.
Im Alter von 56 Jahren wurde Joseph Höffner zum Bischof von Münster gewählt: am Fest Kreuz-Erhöhung (14. September 1962) wurde er im St. Paulus-Dom in Münster zum Bischof geweiht. Bischof Höffner war sehr bemüht, die Anregungen und Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils in das kirchliche Leben des Bistums umzusetzen. Einen besonderen Schwerpunkt sah er in der geistlichen Einführung und Vertiefung im Hinblick auf die vom Konzil angestrebte liturgische Erneuerung. Nachdrücklich förderte er die Arbeit der Verbände, insbesondere auch der großen katholischen Sozialverbände.
Bischof Höffner sah eine seiner wichtigsten Aufgaben in der Verkündigung des Glaubens. "Durch seine glaubwürdige Person, die persönliche Anspruchslosigkeit und Einfachheit im Lebensstil sowie durch seine Aufrichtigkeit und Liebenswürdigkeit gewann Bischof Höffner Vertrauen und hohe Anerkennung im ganzen Bistum" (Reinhard Lettmann). Im Dezember 1968 wurde Bischof Höffner zum Erzbischof-Koadjutor nach Köln berufen und am 6. Januar 1969 übernahm er die neue Aufgabe.
Kardinal und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Am 23. Februar 1969 wurde Joseph Höffner zum Erzbischof von Köln ernannt. Am 28. April 1969 folgte die Vorhebung zum Kardinal. Von 1976 bis 1987 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Nach einer schweren Erkrankung starb er am 16. Oktober 1987 und fand sein Grab in der Krypta des Kölner Domes.
Das Bronzerelief schuf der Kölner Bildhauer Karl Burgeff. Er wurde 1928 in Würzburg geboren, wo sein Vater Ordinarius für Botanik an der Universität war. Nach dem Abitur (1946) hat er zunächst naturwissenschaftliche Studien an den Universitäten Würzburg, Stuttgart und Tübingen von 1946 bis 1949 absolviert. Dann verließ er die Universität und besuchte drei Semester lang die Würzburger Kunst- und Handwerkschule. Seit 1951 war er Schüler der Kölner Werkschulen, wo er in Ludwig Gies den für ihn entscheidenden Lehrer fand. 1957 machte sich Karl Burgeff selbstständig.
Er schuf zahlreiche Portale, Sakramentshäuser, Altarmensen, Kruzifixe, Kreuzwegstationen und Heiligenstatuen für die Kirchen von Aachen, Altenhundem, Aschaffenburg, Berlin, Bonn, Brühl, Hanau, Köln, Nörwenich, Oldenburg, Trier, Würzburg und Wuppertal. 1968 erhielt er den Förderpreis der Stadt Köln und noch im selben Jahr wurde ihm die Leitung einer Bildhauerklasse an den Kölner Werkschulen anvertraut. Seit 1973 ist er Professor an der Fachhochschule Köln.