Leben finden und Hoffnung haben

In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte der Bischof die Aussage „Er ist nicht hier“. Das bekommen im Lukas-Evangelium die Frauen zu hören, als sie sich zum Grab Jesu begeben. Für Bischof Genn ist genau dies die Erfahrung, die auch heute viele Menschen machen, die mit Gott nur wenig anfangen können, die Gott nicht vermissen und ihn für ihr Leben nicht brauchen. Aber auch gläubige Menschen könnten, wenn sie ehrlich sind, sicher oft sagen, dass sie Gott nicht spüren, dass er auch für sie nicht da sei. „Oder trauen wir uns nicht, auch diese Erfahrung in unserem Leben anzunehmen?“, fragte der Bischof. So habe etwa auch Mutter Teresa in ihrem niedergeschriebenen Lebenszeugnis von ihrer großen inneren Not berichtet, immer wieder zu erfahren, dass Gott nicht da sei, immer wieder zu erfahren, dass vom zweiten Teil der Osterbotschaft, nämlich „Er ist auferstanden“, nichts zu erleben sei. Dennoch habe Mutter Teresa Gott nicht aufgegeben. 

Es könne, sagte Bischof Genn, durchaus „ein Trost sein, zu wissen, dass in der Osterbotschaft zunächst einmal davon die Rede ist, dass er nicht hier ist, dass es die Erfahrung der Abwesenheit gibt, dass selbst die Erscheinungen ihn immer wieder auch als den Ungreifbaren erkennen lassen“. Wichtig sei aber mit in den Blick zu nehmen, was im Lukasevangelium im Anschluss an die Szene der Frauen am Grab geschildert werde: die Begegnung zweier Jünger auf dem Weg nach Emmaus mit dem Auferstandenen, die durch sein Wort und das Brechen des Brotes erfahren, dass die Botschaft der Frauen die Wahrheit ist. Bischof Genn: „Das ist unser Osterweg gerade in dieser Zeit der gefühlten und wirklichen Abwesenheit Gottes und seiner Ferne: Mit seinem Wort und unseren Fragen im Austausch zu bleiben, unterwegs zu sein, zu ertasten, dass die Weisheit Gottes tatsächlich als Gekreuzigter und Auferstandener auf dieser Erde erschienen ist, so dass alle, die an seinem Wort festhalten und ihn nicht aufgeben wollen, Leben finden können und Hoffnung haben.“ 
 

Text: Dr. Stephan Kronenburg, Bischöfliche Pressestelle
Foto: Theresa Niebler

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