Münster (pbm/tom). In einem feierlichen Gottesdienst im St.-Paulus-Dom hat Bischof Dr. Felix Genn am 9. Juni Jonas Mieves aus Wettringen zum Diakon geweiht. Für den 33-Jährigen ist dies eine wichtige Station auf dem Weg zur Priesterweihe, die im kommenden Jahr stattfinden wird.
Bischof Genn ging in seiner Predigt auf das Wort aus dem 2. Korintherbrief „Wenn ich schwach bin, bin ich stark“ ein, das in der Lesung vorgetragen wurde. „In einer Welt, in der es darauf ankommt, stark zu sein, Power zu haben, Karriere zu machen, sagt einer dieses Wort. Was bedeutet das?“, fragte der Bischof. Offensichtlich provoziere eine solche Haltung, ebenso wie das Bildnis von Jesus am Kreuz, vor dem manch einer sich erschrecke. „Der Gekreuzigte als Zentrum unseres Glaubens fällt aus dem Rahmen“, erläuterte Genn, ebenso wie Jesus selbst immer aus dem Rahmen gefallen sei.
„Wenn ich schwach bin, bin ich stark“ – wer in einen kirchlichen Dienst eintrete, werde mit dieser Formel besiegelt. Er stelle sich in den Dienst an den Armen, Schwachen und Heimatlosen. Bei ihnen zeige sich am Stärksten, „dass Gott eine Schwäche für uns hat“, so der Bischof.
An Jonas Mieves richtete Genn in der Predigt seinen Dank: „In einer Zeit, in der das priesterliche Dienstamt von allen Seiten hinterfragt wird, sagen Sie dazu Ja. Trotz aller Schlagzeilen sind Sie bereit, dem zu folgen, der aus dem Rahmen fällt. Dafür können wir Ihnen nur dankbar sein.“
Nachdem der Kandidat sich bereit erklärt hatte, das Amt des Diakons als zuverlässiger Mitarbeiter des Bischofs und der Priester zum Wohl des christlichen Volkes auszuüben und nachdem er dem Bischof und seinen Nachfolgern Gehorsam versprochen hatte, legte ihm Bischof Genn die Hände auf und weihte ihn dadurch zum Diakon. Im Anschluss zog ihm Pfarrer André Sühling aus der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser in Münster die Zeichen seines Amtes über, die Stola und das liturgische Gewand namens Dalmatik. In Liebfrauen-Überwasser hatte Jonas Mieves sein Praktikumsjahr verbracht, den letzten Teil der Ausbildung vor der Diakonenweihe. Schließlich überreichte Bischof Genn dem Neugeweihten das Evangeliar. Damit wird symbolisiert, dass der Diakon das Evangelium verkünden und selbst daraus leben soll.
Für die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes war der Kirchenchor aus Mieves‘ Heimatgemeinde St. Petronilla Wettringen unter der Leitung von Gerard Berentsen angereist. Ferner beteiligten sich die Schola des Bischöflichen Priesterseminars Borromaeum unter der Leitung von Jutta Bitsch, die Schwestern des Klarissenkonvents am St.-Paulus-Dom, Kantor Jonas Storch sowie Domorganist Thomas Schmitz.
