Frühere Domkammer soll bis 2026 zum Domforum umgebaut werden - Domchöre kehren zum Proben an den St.-Paulus-Dom zurück

Multifunktionsraum /Sängersaal Erdgeschoss ©Ubbenhorst&Partner 02.2024

Münster (pbm/sk). Wenn die rund 400 Sängerinnen und Sänger der Münsteraner Domchöre in den vergangenen zehn Jahren für Gottesdienste und Konzerte probten, fand das meist in der Domsingschule an der Boeselagerstraße im Südwesten der Stadt statt. Das soll sich bis zum Jahr 2026 ändern. Die frühere Domkammer an der Nordseite des St.-Paulus Doms, die seit 2017 geschlossen ist, wird zum Domforum umgebaut werden. Während eine weitere Nutzung des Gebäudes als Museum aus klima- und lüftungstechnischen Gründen nicht mehr möglich ist, bestätigen nun Gutachten, dass ein Umbau zum Domforum, in dem insbesondere die Domchöre proben werden, im Bestand des Gebäudes erfolgen kann. Ein Abriss ist nicht erforderlich. Die so genannte „graue Energie“, also die Energie, die für den Bau und den Erhalt des Gebäudes verwendet wurde und damit sozusagen in diesem enthalten ist, kann erhalten werden. Diese Nachhaltigkeitsüberlegungen bildeten eine wichtige Grundlage für die vom Domkapitel getroffene Entscheidung zum Umbau und zur Umnutzung des Gebäudes.

Dompropst Hans-Bernd Köppen erläutert, dass das 1981 errichtete Gebäude mit dem Umbau zwei neue große Probenräume im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss erhalten wird. Ein dritter Probenraum ist im Geschoss darüber bereits vorhanden und kann weiter genutzt werden. Der neue Probenraum im Erdgeschoss, der eine Fläche von rund 250 Quadrat-metern haben wird, wird zudem auch als Multifunktionsraum für größere Veranstaltungen genutzt werden können. Ein Aufzug wird dafür sorgen, dass ein barrierefreier Zugang zu allen drei Proberäumen möglich sein wird. Drei große Fenster werden die neuen Räume licht-durchflutet und einladend machen. Im Keller werden Funktionsräume wie etwa eine eigene Küche untergebracht werden. Auch die Domverwaltung wird in dem Gebäude künftig ihren Platz finden; nur ein kleiner Teil des Offizialat-Gebäudes (des Kirchengerichts) wird für den Umbau abgerissen werden; auch das Dach des Gebäudes der früheren Domkammer wird abgenommen werden.

„Lange sah es so aus, dass es keine Alternative zu einem Abriss des Gebäudes gibt“, sagt Hans-Bernd Köppen. „Um so froher sind wir nun, dass das Gebäude erhalten werden kann und die Domchöre mitten zurück in die Stadt kommen. Das ist für viele unserer Sängerinnen und Sänger ein logistischer Vorteil. Zudem ist das Gebäude nach dem Umbau multifunktional nutzbar.“ Die Gesamtkonzeption wurde vom Architekturbüro Ubbenhorst und Partner erstellt. Der Vorschlag für die Außenfassade, der neben den drei großen Fenstern eine Gestaltung aus hellem Sandstein vorsieht, müsse, so erläutert der Dompropst, noch vom Planungsbeirat der Stadt Münster begutachtet werden. Der Kirchensteuerrat des Bistums Münster habe für den Umbau der Domkammer grundsätzlich bereits eine Summe von ca. neun Millionen Euro in Aussicht gestellt. „Das ist sicher viel Geld. Wir verfolgen im Blick auf die Gebäude am Dom aber eine Gesamtstrategie, zu der – wie etwa der Umzug der Domverwaltung zeigt – auch gehört, am Domplatz künftig mehr privaten Wohnraum zu schaffen. Damit, mit dem Domforum und auch mit dem Einzug des „Paulus“, dem künftigen Dommuseum, in ein Mietobjekt am Alten Steinweg möchten wir zu einer Belebung und weiteren Attraktivitätssteigerung der Münsteraner Innenstadt beitragen“, erläutert Köppen. Welche Verwendung das 2013 errichtete Gebäude der bisherigen Domsingschule in der Boeselagerstraße finden wird, ist noch nicht entschieden. Angestrebt ist eine Vermietung des Gebäudes mit ca. 1200 qm. Nutzfläche.

Informationen
Am St.-Paulus-Dom in Münster gibt es verschiedene Chöre und Ensembles. Neben dem Domchor gehören hierzu der Knaben- und der Mädchenchor. Besondere musikalische Projekte präsentiert der Kammerchor. Auch gibt es einen Jugendchor, die Schola Ludgeriani und das Santini-Ensemble. Zudem bietet der Vorchor Mädchen und Jungen ab dem sechsten Lebensjahr die Möglichkeit, ihre stimmlichen Fähigkeiten aufzubauen und zu fördern. Bereits mit vier Jahren beginnt die Musikerziehung mit den Allerjüngsten. Weitere Informationen gibt es im Internet: https://dommusik.paulusdom.de/

Öffnungszeiten

Der Dom ist werktags von 6.30 bis 19.00 Uhr und sonntags von 6.30 bis 19.30 Uhr geöffnet.

Beichtzeiten

Die aktuellen Beichtzeiten finden Sie jeweils in der wöchentlichen Gottesdienstordnung.

Online-Spende

Wir verweisen auf das Online-Portal, welches das Bistum Münster seit 2017 nutzt. Dort finden Sie auch Informationen zu den verschiedenen Projekten und wohin die Gelder weitergeleitet werden.