Der Altarraum

Hochchor heißt der Raum an der Ostseite des St.-Paulus-Doms, in dem sich der Altar mit dem Triumphkreuz darüber befinden. In dem Chorgestühl dahinter nehmen während der Gottesdienste die Feiernden Platz.
Die hölzerne Chorschranke im Vordergrund ist Zeichen dafür, dass sich dahinter ein besonderer Raum befindet. Hier feiern die Christen den Kern ihres Glaubens und erinnern sich an die Worte und Taten Jesu.
Der Altar aus Sandstein besitzt an der Vorder- und Rückseite zwei Glasvitrinen, in denen goldene Apostel-Figuren aus dem 14. Jahrhundert gezeigt werden. Sie stammen aus dem ehemaligen barocken Hochaltar, der früher an dieser Stelle stand, nach dem zweiten Weltkrieg aber in das Westschiff des Doms umgesetzt wurde.
Die goldenen Figuren zeigen die zwölf Apostel. Sie wurden vor 2000 Jahren beauftragt, den Menschen vom christlichen Glauben zu berichten. Der Bekannteste ist wohl der heilige Petrus, der mit Jesus zusammenlebte und als erster Papst nach Rom ging. Er wird häufig mit einem Schlüssel dargestellt.
Das hölzerne Triumphkreuz aus dem 13. Jahrhundert oberhalb des Altars hat eine Höhe von 3,55 Meter. Die Figur ist 2,22 Meter groß. Sie zeigt Jesus Christus, aber nicht in der schmerzvollen Position, in der er am Kreuz starb, sondern als einen triumphierenden Sieger.
Der siegreiche Jesus am Kreuz hat eine tiefe religiöse Bedeutung. Die Christen glauben daran, dass Jesu grausamer Tod am Kreuz, einem Galgen der damaligen Zeit, nicht das Ende seines Lebens war. Sondern dass er von den Toten auferstanden ist und allen Menschen damit ein Leben nach dem Tod verspricht.
Der Gottesdienst im Altarraum ist für die Katholiken wichtiger Bestandteil ihres Glaubens. Sie kommen zusammen, um biblische Geschichten zu hören, zu beten und sich an das letzte Abendmahl Jesu zu erinnern.
Die Christen glauben, dass Jesus in den Gottesdiensten gegenwärtig ist. Am Altar feiern sie dieses „Geheimnis des Glaubens“ in Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu. Die Gläubigen nehmen aus den Gottesdiensten den Auftrag mit, sich für andere Menschen einzusetzen, ihnen von ihrem Glauben zu erzählen und gegen Gewalt und Ungerechtigkeit einzustehen.