Der Paulusdom

Der Grundstein des Paulusdoms wurde im Jahr 1225 gelegt. Der alte Dom, der schon im Jahr 805 gebaut worden war, wurde damals fast komplett abgerissen. Gebaut hatte ihn der heilige Liudger, der erste Bischof von Münster. Das heutige Domgebäude wurde 1264 im gotischen Baustil fertiggestellt. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es komplett wiederaufgebaut.
Die beiden Türme im Westen haben eine Höhe von fast 60 Metern. Darunter erstreckt sich das Domgebäude in einer Länge von 109 Metern und in einer Breite von über 49 Metern. Die Dachfläche ist 5.500 Quadratmeter groß und vorwiegend aus Kupfer gefertigt. Der Dom selbst ist aus Sandstein gebaut.
Im südlichen Turm hängen die Glocken des Doms. Es sind insgesamt zehn in verschiedenen Größen. Die größte ist die Kardinals-Glocke. Sie hat einen Durchmesser von 2,3 Metern und wiegt 7,6 Tonnen. Jede Glocke kommt bei bestimmten Anlässen zum Einsatz. So wird die Kardinals-Glocke nur zum Tod eines Papstes oder Bischofs geläutet.
Die große Eingangshalle vom Marktplatz aus wird Paradies genannt. Der Name ist ein Hinweis auf den Ort des ewigen Lebens, das die Christen nach dem Tod erwarten. Im Mittelalter war dieser Bereich ein Ort, in dem Gerichtsverfahren stattfanden. Die Rechtsprechung sollte sich an der Gerechtigkeit Gottes orientieren.
Über der Eingangshalle befindet sich ein großes Radfenster, in dessen Mitte ein Kopf in Stein gemeißelt ist. Es ist der Kopf des heiligen Paulus, des Namenspatrons des Doms. Er war einer der ersten Nachfolger Jesu und wurde im 1. Jahrhundert in der Türkei geboren. Nach einem Bekehrungserlebnis verkündete er die Botschaft der Bibel.
Der große Giebel auf der rechten Seite heißt Salvatorgiebel; auf dessen Spitze steht eine große Bronzefigur. Sie stellt Jesus als den Retter der Menschen mit einer Fahne dar. Diese Darstellung zeigt seinen Sieg über den Tod. Die Christen glauben, dass durch seine Auferstehung von den Toten auch auf sie ewiges Leben wartet.
Auf dem Salvatorgiebel sind Szenen aus dem Leben Jesu dargestellt. Das oberste Bild zeigt zwei Soldaten, die nach der Auferstehung Jesu das leere Grab vorfinden. Darunter erkennt man die weihnachtliche Krippe, den Besuch der heiligen drei Könige dort sowie jenen Moment, in dem Jesus am Kreuz starb.
Die kleine Turmspitze mit Kupferdach über dem östlichen Teil des Doms wird auch Dachreiter genannt. Dort befinden sich zwei kleinere Glocken, die jeweils zur vollen Stunde geläutet werden. Das Uhrwerk dafür wird von der Astronomischen Uhr im Domumgang darunter gesteuert.
Der Paulusdom ist nur nachts geschlossen. Von 6.30 Uhr bis 19 Uhr kann er besucht werden und es finden regelmäßig Führungen statt. Zu Gottesdienstzeiten sind Teile des Innenraums gesperrt. Es wird zu allen Zeiten um Rücksicht auf die Gläubigen gebeten, die zur Andacht und zum Gebet in den Dom gekommen sind.