Requiem für früheren Papstbotschafter Dr. Erwin Ender in Münster

Für den verstorbenen Erzbischof und früheren Papstbotschafter Dr. Erwin Ender feierte Münsters Bischof Dr. Felix Genn ein Requiem im St.-Paulus-Dom.

Münster (pbm/gun). In Dankbarkeit für dessen Dienst als Priester, Bischof und Vatikandiplomat feierte Münsters Bischof Dr. Felix Genn am 7. Januar das Requiem für den verstorbenen Erzbischof Dr. Erwin Ender im St.-Paulus-Dom. Ender, der mit seiner Familie gegen Ende des Zweiten Weltkriegs vertrieben und danach in Lüdinghausen aufgewachsen war, hatte zu Lebzeiten den Wunsch geäußert, in Münster beerdigt zu werden. Der 85-Jährige, der von 2003 bis 2007 Apostolischer Nuntius, also Papstbotschafter, in Deutschland war, wurde anschließend auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt. Ender war am 19. Dezember in Rom gestorben, wo er seit 2007 lebte.

„Sein Lebensziel war es, das Werk Gottes zu tun, Gott in seinem Leben wirken zu lassen“, ging Bischof Genn in seiner Predigt auf das Wirken des Verstorbenen ein. Dabei habe Ender sich immer als Werkzeug Christi verstanden. „Der innere Antrieb, Menschen für Christus zu gewinnen, blieb bei ihm bis zuletzt lebendig“, betonte der Bischof. Besonders habe den Verstorbenen die Frage umgetrieben, wie es sich mit dem Heilsversprechen durch Jesus Christus verhält: „Die Spannung, die dadurch entsteht, dass Christus für alle Menschen gestorben ist, dass es aber viele gibt, die ihm nicht folgen, und was das für den je Einzelnen bedeutet, hat Erzbischof Ender sein Leben lang beschäftigt“, fügte Genn an.

Sein Dienst als Apostolischer Nuntius in den ehemals kommunistischen Ländern des Baltikums und in Tschechien habe geholfen, Versöhnung zu stiften, hob Bischof Genn in diesem Zusammenhang die tiefe Verbundenheit Enders mit seiner Glatzer Heimat hervor. Diese habe durch seine Sendung als Nuntius in Prag noch einmal eine besondere Akzentuierung bekommen. Zum Seelenamt am 7. Januar war auch der Heimatpfarrer aus Enders Geburtsort angereist. Das Münsterland war dem Verstorbenen nach der Vertreibung zur zweiten Heimat geworden. Viele Familienangehörigen aus Lüdinghausen waren zur Beisetzung nach Münster gekommen.

Den Dank des vatikanischen Kardinalstaatssekretärs für Enders Lebenswerk überbrachte zu Beginn des Gottesdienstes der derzeitige Papstbotschafter in Deutschland, Nikola Eterovic, der auch zu den Konzelebranten zählte. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, ließ durch Bischof Genn vor allem das Wirken des Verstorbenen als Diplomat in Deutschland würdigen: „Deutscher Nuntius in Deutschland zu sein, war ihm eine Ehre, die er gerne und mit Liebe ausgefüllt hat.“
Nach dem Requiem und der Einsegnung des Sarges zog die Trauergemeinde auf den Domherrenfriedhof, wo der Leichnam von Erzbischof Dr. Erwin Ender beigesetzt wurde.

Erwin Ender stammte aus Schlesien, wo er 1937 geboren wurde. Er wurde mit seiner Familie gegen Ende des Zweiten Weltkriegs vertrieben und wuchs im münsterländischen Lüdinghausen auf. Er studierte in Rom Theologie und wurde 1965 zum Priester für das Bistum Münster geweiht. 1970 trat er in den Diplomatischen Dienst des Vatikan ein. Bis 1990 arbeitete er im vatikanischen Staatssekretariat, seit 1980 als Leiter der deutschsprachigen Abteilung. Nach seiner Bischofsweihe im Jahr 1990 vertrat Erzbischof Ender den Heiligen Stuhl als Diplomat zunächst im Sudan, dann in Somalia, in den baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sowie in Tschechien. Von 2003 bis 2007 war er Apostolischer Nuntius in Deutschland.

 

Text und Foto: Bischöfliche Pressestelle / Gudrun Niewöhner

 

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