Requiem für Domkapitular em. Walter Böcker im St.-Paulus-Dom gefeiert

Das Requiem für den emeritierten Domkapitular Walter Böcker fand im St.-Paulus-Dom statt.

Münster (pbm/al). Abschied von einem „Wegbegleiter im Glauben“, wie es Dompfarrer Hans-Bernd Köppen in seiner Predigt formulierte, haben am 2. September im St.-Paulus-Dom Münster Familie, Freunde und Mitbrüder genommen. Denn im Dom zelebrierte der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, ein Requiem für den emeritierten Domkapitular Walter Böcker. Dieser war am 28. August im Alter von 88 Jahren verstorben.

Wenige Wochen zuvor hatte der in der Münsteraner Stadtgesellschaft beliebte Geistliche noch sein Diamantenes Priesterjubiläum gefeiert, denn er war 1962 geweiht worden. In seiner aktiven Zeit wirkte Böcker unter anderem in der Jugendseelsorge, als Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bistums Münster, als Domkapitular und Dompfarrer. Bis zuletzt nutzte er ebenso intensiv wie persönliche Kontakte die Sozialen Medien zur Begegnung mit Menschen. Zudem war der Verstorbene als Tierfreund bekannt, der Spitze und Papageien hielt.

In seiner Predigt sagte Dompfarrer Köppen, der die Messe mit dem Bischof, mit Weihbischof und Domdechant Dr. Christoph Hegge sowie mit Diakon Matthias Kaiser zelebrierte: „Glauben heißt Weggemeinschaft zu einem gemeinsamen Ziel.“ Diese Erfahrung habe Walter Böcker von Anfang an machen dürfen, sie habe ihn ein Leben lang begleitet. „Aus welcher Geschichte und Glaubenstradition er lebte, auf dem Weg zum Glauben mitgenommen werden und andere mitnehmen – das war ihm wichtig“, sagte Köppen. Er führte weiter aus: „Menschen vom Tod zum Leben zu führen ist der Inhalt des Glaubens und der Weggemeinschaft im Glauben. Diese Weggemeinschaft hat Walter Böcker viel Freude bereite.“

Die zuvor vorgetragene und vom Verstorbenen selbst ausgewählte Lesung aus dem Buch Tobit legte Köppen auf Böcker hin aus. Tobits Sohn sei in dieser Geschichte mit einem Engel und einem Hund unterwegs. Solche Wegbegleiter prüfe man, wie man auch Seelsorger prüfe, bevor man sich ihnen anvertraue. Solche Wegbegleiter seien wachsam für das Umfeld und markierten Grenzen. „Walter Böcker hat sich verstanden als jemand, der Weggemeinschaft braucht und schenken will“, sagte Köppen. Dies habe der emeritierte Domkapitular in all seinen Funktionen gelebt, besonders auch am Dom, der für ihn ein wichtiger geistlicher Ort gewesen sei.

Böcker habe gern Menschen getroffen, sei gastfreundlich und ein Kommunikationstalent gewesen. Auch in den Sozialen Medien habe er Welten zu vernetzt. „Auch das muss ein guter Wegbegleiter können: zusammenbringen, was nicht auf den ersten Blick zusammengehört“, sagte Köppen.

Außerdem sei der Verstorbene ein „wacher Zeitgenosse“ gewesen, was er für nötig gehalten habe, um den Glauben zeitgemäß zu praktizieren. Köppen nannte Beispiele dafür, „wie er bis ins hohe Alter hinein sensibel blieb für seine Umwelt und benannte, was zu benennen war. Das konnte er und hat er auch in seinem Dienst getan.“

Walter Böcker habe bewusst auf den Tod zugehen können. Vom Tod zum Leben zu führen sei ein Grundtenor, den er aus der Überzeugung seines Glaubens gelebt habe. „Auferstehung und Leben sind der Kern unserer Botschaft“, sagte Köppen, „der Weg im Glauben findet sein Endziel dort, wo Gott ist.“ In diese Wirklichkeit Gottes sei Walter Böcker vorausgegangen. „Ihm war es Halt, dass wir glauben dürfen, dass wir Gott schauen, und hoffen dürfen, dass wir dort vernetzt sind mit Menschen, die uns wichtig sind – und vielleicht gibt es dort ja auch einen Hund, der mitläuft, und Papageien, die alles bunt machen“, sagte Köppen abschließend.

Die musikalische Gestaltung der Trauerfeier lag bei der Dommusik Münster unter Leitung von Domkapellmeister Alexander Lauer und bei Domorganist Thomas Schmitz. Walter Böcker wurde im Anschluss an den Gottesdienst auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt.

 

Text und Foto: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann

 

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