Silvesterorden an Frau Dr. von Schierstaedt, Wilderich Droste zu Senden und Herrn Dr. Zinkann überreicht
Münster( pbm/gun/tom). Sie setzen sich für Menschen ein, die Hilfe benötigen. Für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement bei den Maltesern wurden Dr. Gabrielle von Schierstaedt, Wilderich Freiherr Droste zu Senden und Dr. Reinhard Zinkann am 19. November mit dem päpstlichen Silvesterorden ausgezeichnet. Die Freude bei allen war verständlicherweise groß, als Münsters Bischof Dr. Felix Genn den drei neuen Ordensträgern die päpstliche Urkunde in einer kleinen Feierstunde am Domplatz überreichte.
In seiner Laudatio erinnerte Bischof Genn auch an die lange Geschichte des Ordens und das Recht der Mitglieder, auf einem Schimmel mit Hut und Säbel in die Lateranbasilika in Rom einreiten zu dürfen: „Aber darauf legen Sie alle bestimmt keinen Wert“, sagte Genn mit einem Schmunzeln.
Dr. Gabrielle von Schierstaedt ist seit 1992 Mitglied im Malteser Hilfsdienst e.V. und seitdem in vielfältiger Weise ehrenamtlich engagiert. Als Diözesanoberin koordinierte die 75-Jährige bistumsweit Besuchs- und Begleitdienste für alleinstehende, benachteiligte Menschen sowie Hospiz- und Demenzprojekte. Ihr sei es maßgeblich zu verdanken, dass diese sozialen Dienste in der Vergangenheit quantitativ und qualitativ gewachsen sind, betonte der Bischof. Zudem habe Gabrielle von Schierstaedt als stellvertretende Diözesanleiterin und Mitglied des Diözesanvorstands im Bistum Münster viele repräsentative Termine sowie leitende Aufgaben übernommen. Auf ihre Initiative wurde 2008 die Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung (MMM) in Münster gegründet. Von Beginn an leitete sie dieses Projekt und war lange als Ärztin bei den wöchentlichen Sprechstunden selbst im Dienst. Im Frühjahr 2020 wurde die Münsteranerin Diözesanleiterin des Malteserordens. „Sie haben den Malteser Diözesanverband gut durch die Pandemie geführt“, zeigte sich Genn beeindruckt. Neben den vielen Aufgaben auf Bistums- und Bundesebene hat Gabrielle von Schierstaedt mehr als 30 Lourdes-Reisen im Zug begleitet.
Für diese war Wilderich Droste zu Senden von 2007 bis 2019 verantwortlich. Er leitete zwölf Jahre den jährlich fahrenden Krankenwallfahrtszug des Malteserordens von Münster nach Lourdes. Verbunden mit außerordentlichen Vorbereitungsaktivitäten war er verantwortlich für die Pflege und Begleitung der zum Teil schwerkranken Pilgerinnen und Pilger. Als Delegat der Deutschen Assoziation des Malteserordens war der 61-Jährige von 2010 bis 2024 verantwortlich für die Mitglieder in den (Erz-)Bistümern Münster, Osnabrück und Paderborn. „Die Präsenz des Malteser Ordens in den Werken und in der Öffentlichkeit zu stärken und die Anliegen des Ordens zu repräsentieren, war Ihnen ein großes Bedürfnis“, richte der Bischof dankbare Worte an Droste zu Senden.
Ebenfalls Mitglied im Malteserorden ist Dr. Reinhard Zinkann aus Gütersloh. Der 65-Jährige ist Mitbegründer der Libanonstiftung „Das Libanonprojekt“ der Gemeinschaft junger Malteser (Jugendorganisation der Deutschen Assoziation des Souveränen Malteser-Ritterordens e.V.), die bereits mehrfach für ihr soziale Engagement ausgezeichnet wurde. Zinkann war selbst bereits mehrere Male in Beirut und dem Libanon, um zu sehen, wie die jungen Malteser bei ihren Einsätzen vor Ort weiter unterstützt werden können. Die Finanzierung des Libanonprojekts erfolgt ausschließlich durch Spenden. Genn: „Sie bewegen Menschen zum Mitmachen. Dafür haben Sie ein ausgeprägtes Charisma.“
In seiner Dankesrede, die Zinkann stellvertretend für alle drei neuen Ordensträger hielt, gab er sich bescheiden: „Wir Geehrten möchten auch Danke sagen. Was wir getan haben, hätte jeder andere mit unseren Möglichkeiten auch getan.“ Es gebe nichts Schöneres, als Liebe zu verschenken und Liebe zu bekommen: „Das ist für uns die Motivation.“ Man bräuchte nur in Länder wie den Libanon oder die Ukraine zu schauen, um zu sehen, was heute nicht mehr selbstverständlich sei. „Sich zu engagieren, etwas zurückzugeben, ist für uns, die in eine privilegierte Situation hinein geboren wurden, eine Selbstverständlichkeit“, erklärte Zinkann: „Wir nehmen die Orden nicht an, um an der Brust beschwert damit spazieren zu gehen, sondern als Ansporn zum Weitermachen.“
Mit dem Silvesterorden zeichnet der Papst Personen aus, die sich in besonderer Weise für das Wohl der Mitmenschen, aber auch zur höheren Ehre Gottes eingesetzt haben. Der Silvesterorden wurde im Jahr 1841 von Papst Gregor XVI. gegründet, es handelt sich um den fünfthöchsten Orden für Verdienste von Laien in der römisch-katholischen Kirche. Verbunden mit der Ordensverleihung ist die Ernennung zum „Ritter des Ordens vom Heiligen Papst Silvester“.