(pbm/mek). Sabrina Friedrich ist erleichtert. Der Probedurchgang hat gut funktioniert. „Es gibt vieles, was bei den Kindern angekommen ist, aber auch ein paar Punkte, die wir noch bearbeiten müssen“, lautet das Fazit der 40-Jährigen. Die Zweitklässler einer Grundschule, zu denen auch ihr Sohn gehört, erlebten am St.-Paulus-Dom eine besondere Premiere. Als „kleine Baumeister“ lernten sie das imposante Bauwerk aus einem neuen Blickwinkel kennen. „Es gibt in der Dompädagogik ein Angebot, das sich vor allem an Kommunionkinder richtet. Da wir ein Legomodell des Doms besitzen, das ein Student während der Corona-Zeit gebaut hat, hatte ich die Idee, ein Angebot für Vorschul- und Grundschulkinder zu entwickeln“, berichtet Friedrich, die an „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ teilnimmt. Teil dieses Programms ist es, ein selbst gewähltes Projekt auszuarbeiten und umzusetzen. Und da Friedrich seit gut acht Jahren als Bauingenieurin im und rund um den Dom arbeitet und Mutter von zwei Kindern ist, lag für sie die Idee nah, diese beiden Bereiche zu verbinden. „Mir liegt der Dom am Herzen. Mit meiner Begeisterung möchte ich die Kinder anstecken und ihre Neugier wecken“, erzählt sie.
In Zusammenarbeit mit Mario Schröer von der Dompädagogik entwickelte sie das neue Konzept. Mit Rat und Tat standen ihr dabei auch Katrin Egbringhoff und Elisabeth Lange von der Domkammer zur Seite.
Und so folgten ihr die Grundschülerinnen und Grundschüler zunächst, um selbst mit Legosteinen auszuprobieren, was es mit der Statik auf sich hat und welche Besonderheiten es beim Bau einer Kirche gibt. Anschließend ging es für die Gruppe in den Dom. „Dort konnten sie viel entdecken und vor allem die Raumdimension erleben“, berichtet Friedrich und fügt hinzu: „Es ist spannend, denn Kinder haben einen anderen Blick als wir Erwachsene.“
Das einjährige Mentoring-Programm, das bundesweit seit 2016 inzwischen rund 100 angehende Führungskräfte erfolgreich absolviert haben, hat Friedrich mit der Präsentation ihres Projektes abgeschlossen. Besonders gut hat ihr die Mischung aus individuellen Gesprächen mit ihrer Mentorin Christel Plenter, Seminaren und Austausch mit anderen Teilnehmerinnen aus weiteren Bistümern gefallen. „Es war eine spannende Reise, in der ich auch meine Komfortzone verlassen musste. Aber ich habe die Zeit für mich genutzt und sie war nicht nur beruflich, sondern auch in persönlicher Hinsicht sehr bereichernd, auch wenn sie mit viel Arbeit verbunden war“, lautet ihr Fazit. Dankbar sei sie für die familiäre Unterstützung, die sie während des Programms erfahren habe. „Ansonsten wäre es nicht möglich gewesen“, gibt Friedrich zu und fügt hinzu: „Ich kann Kolleginnen nur ermutigen, sich für das Mentoring-Programm zu bewerben.“