„Herausforderungen gelassen annehmen“ - Domrentmeister Stefan Bexten nach 32 Jahren in Ruhestand verabschiedet

Symbolisch übergibt der scheidende Domrentmeister Stefan Bexten einen schmiedeeisernen Schlüssel an seine Nachfolgerin Manuela Fiege. Bild: Bischöfliche Pressestelle/Jule Geppert

Mit ganzem Herzen Domrentmeister und fußballbegeistert: Stefan Bexten geht nach 32 Jahren Anfang August in den Ruhestand. Zum Abschied gibts von der Dommusik eine Torwand geschenkt, die selbstverständlich noch während der Feierstunde ausprobiert wurde. Bild: Bischöfliche Pressestelle/Antonio Nulchis

Münster (pbm/jg). „Wir haben am Dom ein super Team“, sagt Stefan Bexten am Freitag bei seiner Verabschiedung in der Aula des Priesterseminars Borromaeum. Wenn das einer beurteilen kann, dann er – wird er doch nach 32 Jahren als Domrentmeister, so heißt der Leiter der Domverwaltung, am St.-Paulus-Dom in Münster zum 1. August in die Ruhephase der Altersteilzeit wechseln.

Als Quereinsteiger habe er als dreifacher Familienvater den Job angetreten: „Das war ein Wagnis für das Domkapitel. Aber für mich auch“, fasst er augenzwinkernd zusammen. In seiner langen Tätigkeit hat er – um nur einige Großereignisse zu nennen – vom Bistumsjubiläum 2005, über die Bischofsweihe des jetzigen Bischofs Felix Genn 2009 und das Domjubiläum 2014 bis zum Katholikentag 2018 einige Großereignisse erlebt, begleitet und mitgestaltet. Gelassenheit, Gottvertrauen und die richtigen Prioritäten – das sei es, was er, auch aus dieser langjährigen Erfahrung heraus, seiner Nachfolgerin, der neuen Domrentmeisterin Manuela Fiege, dem Team der Domverwaltung und dem Domkapitel um Dompropst Hans-Bernd Köppen mit auf den Weg gebe. Symbolisch übergab Bexten seiner Nachfolgerin, mit der er schon seit September 2023 „in Übergabe“ arbeitet, einen schmiedeeisernen Schlüssel: „Der hat früher mal in die Gittertore im Kreuzgang gepasst. Heute ist er ein schönes Symbol für die Schlüsselgewalt, die der Domrentmeister, die Domrentmeisterin hat.“

Langweilig, so resümiert Stefan Bexten, werde ihm bestimmt nicht ab dem 1. August: „Ich bin in meiner ganzen Dienstzeit immer mit dem Fahrrad von unserem Haus in Nienberge zum Büro am Domplatz gefahren. Das sind zusammengerechnet mehr als zwei Weltumrundungen“, sagt er. Zum Weltenbummler werde er als fest in Westfalen verwurzelter Münsteraner wohl im Ruhestand indes nicht werden, „aber Westfalenbummler, das kann ich mir gut vorstellen“.

Auch das Geschenk der Dommusik um Domkapellmeister Alexander Lauer, Domkantorin Verena Schürmann, Vokalpädagogin Jutta Potthoff und Domorganist Thomas Schmitz trägt wohl dazu bei, dass der Ruhestand nicht langweilig wird: eine mit einem Bild des St.-Paulus-Doms verzierte Torwand für den passionierten Fußballer und Fußballtrainer Stefan Bexten, die selbstverständlich noch in der Feierstunde ausprobiert wird. Musikalisch geben die Musikerinnen und Musiker dem Ruheständler emotionale Segenswünsche mit auf den Weg, ein selbstgedichteter Fußballkanon durfte nicht fehlen. „Du warst ein Segen für den Dom“, fasst es Alexander Lauer zusammen.

„Wenn du mal in der Stadt bist, komm gern für ein Flurgespräch vorbei“, gibt Katharina Losinzky von der Domverwaltung ihrem scheidenden Chef mit auf den Weg. Sein „Guten Morgen! Wie schön, du bist ja auch wieder da!“, „Wer schreibt, der bleibt“, „Bis morgen? Na, das ist ja jetzt ein Versprechen!“ oder „Ich mach erstmal Mittag und ziehe mich zu internen Beratungen zurück.“ würden ab 1. August schmerzlich vermisst. „Danke für deine pragmatischen Lösungen, deine Verlässlichkeit, dein Vertrauen und deinen Einsatz für uns und alles rund um den Dom“, sagt sie, als sie das Abschiedsgeschenk – unter anderem ein Album aller Teammitglieder mit guten Wünschen, Anekdoten und Fotos – überreicht.

Danke sagt auch Dompropst Hans-Bernd Köppen: „Deine zugewandte Art, Menschen das Gefühl zu geben, willkommen zu sein im und am Dom – das ist eine Haltung, für die du stehst.“ Bexten habe das dynamische Geschehen am Dom, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende, Ereignisse und Herausforderungen mit hohem Engagement begleitet und nicht zuletzt „sicher einige hundert Kilo Kerzengeld getragen“. „Danke für deinen Überblick, deine Ruhe und dein Engagement“, bringt es der Dompropst auf den Punkt und erklärt weiter: „Und da du ein Stück des Doms bist, bekommst du auch ein Stück des Doms geschenkt. Der Stein von einer vor Monaten heruntergefallenen Spitze soll dir immer zeigen, dass du dazugehörst und stets willkommen bist.“

„Man muss offen bleiben, Herausforderungen angehen und dabei gelassen bleiben“, fasst Stefan Bexten am Freitagmittag zusammen und lächelt. Dann krempelt er die Ärmel hoch, läuft an, und versenkt den Fußball zielgenau links oben in seiner in der Aula des Borromaeums aufgestellten Torwand.

Öffnungszeiten

Der Dom ist werktags von 6.30 bis 19.00 Uhr und sonntags von 6.30 bis 19.30 Uhr geöffnet.

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Die aktuellen Beichtzeiten finden Sie jeweils in der wöchentlichen Gottesdienstordnung.

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