Bischof Genn und Theologin Kreidler-Kos werben für Synodalen Weg beim Ordenstag

Mit den Herausforderungen der katholischen Kirche in Deutschland beschäftigten sich die Ordensleute aus dem Bistum beim Ordenstag in Münster.

Mit den Herausforderungen der katholischen Kirche in Deutschland beschäftigten sich die Ordensleute aus dem Bistum beim Ordenstag in Münster.

„Geschwisterlichkeit in der Kirche ist kein Zeitgeistphänomen.“ Als Beleg dieser These führte Dr. Martina Kreidler-Kos das geschwisterliche Verhältnis zwischen Franziskus und Klara von Assisi an, die Ende des zwölften/Anfang des 13. Jahrhunderts lebten. Die Leiterin der Abteilung Seelsorge im Bistum Osnabrück, die auch an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Kapuziner in Münster lehrt, hat am 25. September den Geistlichen Vortrag beim jährlichen Ordenstag des Bistums Münster gehalten. Ihr Thema im münsterischen St.-Paulus-Dom: „Ein und derselbe Geist hat Schwestern und Brüder bewegt.“

Die Theologin ist in der franziskanisch-klarianischen Forschung tätig. Sie nimmt als Beraterin am Synodalen Weg teil, dem Gesprächsprozess der katholischen Kirche in Deutschland, bei dem sich seit 2020 Bischöfe und Laien über die Themen Macht, Sexualmoral, die priesterliche Existenz und die Rolle der Frau in der Kirche austauschen.  

Auf den Synodalen Weg ging auch Münsters Bischof Dr. Felix Genn im Gottesdienst ein, den er zum Abschluss des Tages mit den Ordensleuten aus dem Bistum feierte. Er dankte ihnen für ihren Einsatz – und bat sie gleichzeitig um ihr Gebet für den Synodalen Weg, der in der kommenden Woche mit einer Vollversammlung fortgesetzt wird, damit „der Geist Gottes die Oberhand und die Führung behält und nicht der Ungeist, der Streit, Zwist und Spaltung hervorruft“. Genn erwähnte auch die Kritiker, die diesen Reformprozess „mit größter Skepsis betrachten“. Durch die „furchtbaren Erfahrungen des sexuellen Missbrauchs in der Kirche“, erklärte der Bischof, hätten Fragen und Probleme jedoch „eine Dringlichkeit bekommen, an der man nicht vorbeigehen darf“.

Genn forderte dazu auf, im Prozess des Synodalen Weges auf die Eingebungen des Heiligen Geistes zu vertrauen und „offen zu bleiben für die Überraschungen, die Gott bereithält; offen zu bleiben für die Wege, die wir jetzt noch nicht wissen können“. Er warnte davor, nach menschlichem Maßstab Grenzen zu setzen und nach einfachen Lösungen zu suchen: „Gott ist größer.“

Auf die Herausforderungen und Veränderungen, vor denen die katholische Kirche in Deutschland steht, war zuvor auch Martina Kreidler-Kos eingegangen: „Diese Stunde ist nicht einfach, das spüren Sie in Ihren Gemeinschaften, das spüren wir alle in unseren Bistümern.“ Aber, so fügte die Theologin an, „wir sind in diese Stunde gestellt und sind offensichtlich mit der Gestaltung dieser Zeit beauftragt. Gott hat keine anderen Menschen als uns.“

Den Gegnern des Synodalen Weges hielt sie entgegen: „Es geht um nicht weniger als um die Zukunft für alle, um eine engagierte, erträumte Zukunft – nicht darum, sich irgendwie über die Zeit zu retten, sondern diese Zeit im Sinne Gottes mit Vertrauen und Weitsicht zu gestalten.“

Text: Gudrun Niewöhner, Bischöfliche Pressestelle
Fotos: Achim Pohl, Bischöfliche Pressestelle

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