„An den Krieg dürfen wir uns nie gewöhnen“ - Internationaler Soldatengottesdienst mit Bischof Genn in Münster

Bildunterschrift: Bischof Felix Genn bei der Predigt während des Internationalen Soldatengottesdienstes. - Foto: Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht

Münster (pbm/al). „Dieser Gottesdienst soll nicht nur ein Zeichen der Repräsentanz von Soldatinnen und Soldaten in der Gesellschaft sein, sondern vor allem ein intensives Gebet um Frieden, und er soll außerdem den Gedanken an den Krieg in der Ukraine wach halten – denn an den dürfen wir uns nie gewöhnen“: Diese Worte hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn am 14. März Soldatinnen und Soldaten sowie ihren Angehörigen zugerufen, die zum Internationalen Soldatengottesdienst in den St.-Paulus-Dom Münster gekommen waren.

Dieser findet auf Einladung des Katholischen Militärdekanats Köln und dessen leitendem Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker jährlich in Münster statt. Zu den Teilnehmenden zählen vor allem Mitglieder des in Münster stationierten Deutsch-Niederländischen (DE/NDL) Korps. Dessen internationale Zusammensetzung spiegelte sich im Gottesdienst unter anderem in mehrsprachig vorgetragenen Fürbitten und Lesungen wieder.

So wurde das Tagesevangelium durch Andrii Vytivskyi, Pfarrer der ukrainisch-katholischen Gemeinde in Münster, auch in ukrainischer Sprache vorgetragen. Neben Schnettker und Vytivskyi zelebrierte den Gottesdienst unter anderem Militärpfarrer Axel Heinekamp.

„In diesen Zeiten sprechen wir bewusst vom Frieden“, sagte der Bischof in seiner Begrüßung, „wir tun das für die Soldaten und die anderen Menschen in der Ukraine, aber auch für Sie, die Sie einen Friedensdienst leisten.“ In seiner Predigt führte Genn später aus, der Ukrainekrieg sei die „unmittelbare Erfahrung von Bosheit.“ Denn es sei ganz und gar böse, wenn ein Volk durch den Willen einer Person und deren Ideologie vernichtet werden solle.

Im Tagesevangelium mache Jesus deutlich, dass das Verzeihen nie ein Ende haben könne. Genn sagte: „Wie viel Hass und Verwundung bohrt sich gerade in die Herzen der Menschen in der Ukraine, und doch wird ohne Vergebung kein Frieden möglich sein. Das Evangelium ermutigt, über den Krieg hinaus zu denken, und erinnert uns, dass auch wir Wiederaufbau leisten müssen, an Gebäuden und Straßen, vor allem aber in den Herzen.“ Dieser Wiederaufbau werde Jahrzehnte dauern. Christen hätten jedoch den Auftrag, mitzuhelfen, dass Frieden möglich werde. Auch dürfe die Gesellschaft sich nicht spalten lassen, trotz der Einschränkungen, die der Ukrainekrieg auch für viele Menschen in Deutschland mit sich bringe.

Die Spannung, dass den Opfern eines Angriffs mit Mitteln beigestanden werden müsse, die Christen sonst nicht anwenden, könne einem das Herz zerreißen. Beim Aushalten dieser Spannung unterstütze die Kirche die Soldatinnen und Soldaten durch die Militärseelsorge. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie auch aus diesem Gottesdienst etwas mitnehmen können, was Ihnen für Ihren Dienst heute notwendig ist“, sagte der Bischof abschließend.

 

 

Öffnungszeiten

Der Dom ist werktags von 6.30 bis 19.00 Uhr und sonntags von 6.30 bis 19.30 Uhr geöffnet.

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