Trauerfeier für Dompropst em. Josef Alfers im Dom

Bischof Felix Genn und Diakon Matthias Kaiser am Sarg des verstorbenen Josef Alfers.

Bischof Felix Genn und Diakon Matthias Kaiser am Sarg des verstorbenen Josef Alfers.

„Die Freude am Umgang mit Menschen, die Freude am Leben mit Gott und die Überzeugung, dass der Glaube mit dem Leben zu tun haben muss“: Diese Eigenschaften hätten den priesterlichen Dienst des emeritierten Dompropstes Josef Alfers geprägt, hat Münsters Bischof Dr. Felix am 25. Februar im St. Paulus-Dom Münster gesagt. Genn zelebrierte dort das Requiem für Alfers, der am 20. Februar im Alter von 81 Jahren verstorben war.

Der gebürtig aus Gescher im Westmünsterland stammende Alfers wurde 1970 zum Priester geweiht. Nach mehreren weiteren Stationen war er von 1995 bis 2013 Dompropst am St.-Paulus-Dom. 2020 feierte er noch sein Goldenes Weihejubiläum.

In seiner Predigt ging Genn auch auf die „Ecken und Kanten“ des Verstorbenen ein. So habe dieser oft „Bemerkungen voll Ironie“ gemacht. Wichtig aber sei, und das sei eines von Alfers‘ Grundanliegen gewesen, „dass wir das Evangelium verkünden und in der gegenwärtigen kirchengeschichtlichen Stunde darum bemüht sind, unsere Aufgaben und die Sendung der Kirche aus einer tiefen geistlichen Quelle neu zu bedenken und in all den Unsicherheiten auf diesem Fundament zu leben und eine eventuell neue Gestalt von Kirche zu entwickeln.“

Der Bischof erinnerte daran, dass Josef Alfers als junger Mann ursprünglich den elterlichen Bauernhof habe weiterführen wollen, dann aber seiner Berufung zum Priester gefolgt sei. In den für das Requiem ausgewählten Texten leuchte etwas auf, „was zu jeder Berufung gehört, nämlich dass wir nicht für uns selber leben, ja, dass keiner, der sich als Getaufter weiß, für sich selber lebt, und deshalb auch nicht für sich selber stirbt, sondern ob lebend oder sterbend dem Herrn gehört.“

Diese Hingabe habe Jesus selbst mit einem der Landwirtschaft entnommenen Bild bezeichnet, nämlich mit dem des sterbenden Weizenkorns, das nur durch seinen Tod Fruchtbarkeit entwickeln könne. Aus diesem inneren Geist habe wohl auch Josef Alfers seine letzten Monate gestaltet im Bewusstsein, „dass eben unser Leben auf diese Hinfälligkeit zuläuft, aber getragen ist von einer tiefen Hoffnung.“

Der Bischof betonte: „Leben, wirkliches, volles und sattes Leben geht nur und gibt es nur in gelebter Hingabe. Leben, das nur nimmt und nicht gibt, zerstört. Leben wird deshalb zerstört, weil Einzelne wie Nationen ihre Macht übersteigen und nur an sich denken und dabei die Wirklichkeit so drehen, wie es ihnen nützt.“ Das sei christliches Zeugnis gerade in der aktuellen Zeit. Dem Verstorbenen gebühre für dieses Zeugnis Dank.

Die Trauerfeier zelebrierten Weihbischof und Domdechant Dr. Christoph Hegge, Dompropst Kurt Schulte und Diakon Matthias Kaiser gemeinsam mit Bischof Genn. Die musikalische Gestaltung lag bei der Dommusik Münster unter Leitung von Domkapellmeister Alexander Lauer und bei Domorganist Thomas Schmitz. Josef Alfers wurde im Anschluss an den Gottesdienst, bei dem Zahl der Teilnehmenden im Dom coronabedingt auf 300 Personen beschränkt war, auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt.

Text/Fotos: Bischöfliche Pressestelle