Neue Lieder in alter Gebetstradition

Applaus gab es selbstverständlich am Schluss des Geistlichen Themenabends am Mittwochabend im St.-Paulus-Dom zu Münster. Doch auch die Mitwirkenden hatten zuvor kräftig in die Hände geklatscht: Das Vokalensemble des Mädchenchores am Dom gestaltete den Abend unter anderem mit dem Zyklus „Psalms for Dancing“ des britischen Komponisten Douglas Coombes. Und dieser startet mit einem fulminanten Klatschkonzert im ersten Satz „O clap your hands“.

„Dieses Stück gehört schon länger zu unserem Repertoire“, sagt Domkantorin Verena Schürmann, die den Abend musikalisch leitete. „Aber der Zyklus hat so viel mehr zu bieten: Die bunte Musik ist den Jugendlichen in ihrer emotionalen Tonsprache nahe.“ Deswegen freue sie sich über die Gelegenheit, den Zyklus in Gänze erklingen zu lassen.

Neben den „Psalms for dancing“ wurden unter anderem Stücke von Nancy Hill-Cobb und Nancy Telfer gegeben. Einen emotionalen Höhepunkt bildete das schlichte, einstimmig gesungene „Vater unser“ von Arvo Pärt. Begleitet wurde das Vokalensemble von Domorganist Thomas Schmitz am Piano, der später den Abend auch mit Improvisationen aus „Triptychon für Orgel“ von Jon Laukvik beschloss.

Zu Beginn hatte Dompfarrer Hans-Bernd Köppen darauf hingewiesen, dass bei den Vorträgen an den bisherigen Themenabenden vor allem die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Oberthema „Mutig sein und Neues wagen – Aufbrüche in der katholischen Kirche“ im Vordergrund stand. „Der heutige Abend geht das Thema auf eine ganz andere Art an“, erläuterte Köppen. Die Musik „will uns nicht so sehr intellektuell erreichen, sondern sie spricht in unser Herz hinein.“ Wirkliche Erneuerung müsse auch von innen kommen und wachsen. Die alte Gebetstradition der Psalmen könne dabei helfen.

Die Geistlichen Themenabende finden jeden Mittwochabend in der Fastenzeit statt. Sie stehen in diesem Jahr unter dem gemeinsamen Motto „Mutig sein und Neues wagen – Aufbrüche in der katholischen Kirche.“ Am 6. April wird der Kirchenhistoriker Prof. Norbert Köster „Neues und Altes hervorholen“. Sein Vortrag hat den Untertitel „Mit Schätzen der Kirchengeschichte auf dem Weg“. Den Abschluss der Reihe bildet traditionell die „Düstere Mette“, die in diesem Jahr am 13. April stattfindet.

Text/Foto: Bischöfliche Pressestelle