Ewiges Gebet im St. Paulus-Dom

Es hat in der katholischen Kirche eine lange Tradition und dauert – trotz seines Namens – nicht ewig im landläufigen Sinne: Am Sonntag, 6. Juni, sind alle Gläubigen zum Ewigen Gebet im St. Paulus-Dom Münster eingeladen.

Das Kapitelsamt, eine reguläre heilige Messe, findet wie immer um 11.45 Uhr statt. Anschließend wird das heiligste Sakrament ausgesetzt. Die Gegenwart Jesu in der Gestalt des eucharistischen Brotes erinnert an die Hingabe seines Lebens für die Menschen. Um 17 Uhr findet eine Vesper statt. Mit Sakramentsprozession und Segen wird sie das Ewige Gebet abrunden.

Die Bezeichnung „ewiges“ Gebet erklärt Dompropst Kurt Schulte: „Ursprünglich ging das Ewige Gebet von Ort zu Ort und von Kloster zu Kloster, es währte also ,ewig‘ – ohne Unterbrechung.“ Heute hielten sich viele Pfarreien und Klöster noch an den Kalender, der ihnen damals Zeiten für die Anbetung zugeteilt habe. Der Kalender sei zwar „löchrig“ geworden, trotzdem finde immer irgendwo Anbetung statt.

„Die Eucharistische Anbetung“, erläutert Schulte weiter, „ist eine Antwort auf die Einladung Jesu ,Kommt und wachet mit mir…‘ aus der Nacht des Gründonnerstag. Dieser Einladung folgen wir, indem wir im Gebet bei ihm sind, unsere eigenen und die Anliegen der Welt vor Gott tragen.“ In der Anbetung nähmen Katholiken Christi Angebot „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt – ich werde euch Ruhe verschaffen“ an. „Diese Zeit bei Gott ist auch etwas, das Christen sich bewusst gönnen“, betont der Dompropst, „weil sie ihre Lasten ablegen können, weil sie Kraft und Hoffnung schöpfen für alles, was sie und die Welt bewegt, und weil sie zugleich Jesus Christus ehren.“

Bei der Feier des Ewigen Gebets sind alle Vorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu beachten.

Text: Bischöfliche Pressestelle