Dechant Rudolf Büscher wird Domkapitular

Dechant Rudolf Büscher in seinem neuen Domkapitularsgewand.

Dechant Rudolf Büscher in seinem neuen Domkapitularsgewand.

In der Woche vor dem ersten Advent, am Montagmorgen um 8.00 Uhr, erhielt Dechant Rudolf Büscher einen Anruf. Am anderen Ende der Leitung: Dr. Felix Genn, der Bischof von Münster. Ob er gut geschlafen habe, fragte Genn den verdutzten Büscher. "Ja, ganz gut", erwiderte dieser. "Dann will ich der freudigen Nachricht für diese Woche noch eine hinzufügen und möchte Sie zum Domkapitular ernennen", meinte Genn.

Er habe damit gar nicht  gerechnet, sagt Büscher. Er hat nur einen Bruder angerufen. "Aber den habe ich zum Stillschweigen verdonnert, er durfte es keinem erzählen. Nicht mal der eigenen Familie." Erst am 20. Dezember wurde die Nachricht öffentlich. Das Amt eines nichtresidierenden Domkapitulars solle man nicht überbewerten, macht Büscher klar. In dieser Funktion habe er nicht einmal eine Anwesenheitspflicht an den Sitzungen des Domkapitels. "Strenggenommen müssen wir nur einmal zur Sitzung des Generalkapitels kommen." Aber als Mitglied des sechzehnköpfigen Domkapitels sei er Berater des Bischof und an der Bischofswahl beteiligt. Seit vier Wochen ist er im Postverteiler des Domkapitels. Protokolle, Geburtstagslisten, Einladungen, man bekommt so einiges mit. "Sehr interessant." Als Oldenburger erhalte man so doch eine bessere Anbindung an das Domkapitel. Schlüsselgewalt über den Dom bekomme er aber nicht, lacht er. "Die brauche ich auch nicht."

Einen Vorteil bringt ihm sein Amt dann doch: Einen festen Platz im Chorgestühl. "Bei Priesterweihen oder an großen Festtagen brauche ich mich nicht mehr so beeilen, um einen Platz im Dom zu bekommen. Leider ist mit dem Amt aber kein Parkplatz beim Dom verbunden", lacht er. Welche Oldenburger Themen er in das Domkapitel einbringen will? Immerhin vertritt er dann dort mit Weihbischof Wilfried Theising den niedersächsischen Teil des Bistums. Manchmal störe ihn die Terminplanung, sagt Büscher. Die Münsteraner Verwaltung habe bei Veranstaltungen nicht immer den zeitversetzten niedersächsischen Ferienplan im Blick. Und auch die Themen seien bei bistumsweiten Klausuren sehr Nordrhein-Westfalen-lastig.

Am Sonntag, den 28. Januar, erfolgt die Investitur. Um 15.00 Uhr werden Dechant Büscher und der Kevelaer Wallfahrtsrektor Gregor Kauling im Rahmen einer Vesper im St. Paulus Dom in Münster in ihre Ämter eingeführt. Etwa einhundert Menschen aus Lohne und der Verwandtschaft begleiten Büscher dabei. Nach der Vesper gibt es Kaffee im Priesterseminar. Sein neues violettes Gewand, das sich der Dechant schon in Köln gekauft hat ("Ich bin eigentlich kein Freund von Biretten") wird er gleich am nächsten Tag noch einmal in Lohne tragen. Um 18.00 Uhr gibt es eine Vesper in St. Josef, im Anschluss hat er auch anlässlich seines 65. Geburtstages, den er am 10. Januar begehen konnte, zu einem Imbiss ist Pfarrheim eingeladen.

Text/Foto: Ludger Heuer, Bischöflich Münstersches Offizialat
25.01.2018