Mit der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel hat das münsterische Blechbläserensemble "blechgewand(t)" am Mittwoch (21.03.2018) die Reihe der Geistlichen Themenabende im St.-Paulus-Dom beendet. Im vollbesetzten Dom ließen die zwölf Musiker die berühmte Hymne für den Frieden erklingen, die 1748 anlässlich eines Friedensschlusses entstand.
Professor Dr. Lucian Hölscher, früherer Professor für Neuere Geschichte und Theorie der Geschichte an der Universität Bochum, hatte zuvor einen Einblick in die Hintergründe der Entstehung gegeben. "Händels Feuerwerksmusik gehört einer heute selten gewordenen und, fast möchte es scheinen, unmöglichen Gattung von Musikstücken an, der Friedensmusik." König Georg II. habe damals den Frieden von Aachen feiern wollen, das heißt das Ende des Österreichischen Erbfolgekriegs. Das Auftragswerk sei mit den königlichen Wünschen verbunden gewesen, dass die Musik kriegerisch klingen solle, also nur mit Militärinstrumenten gespielt, ohne Streicher. Händel willigte für den Anlass des Feuerwerks ein, Streicherstimmen komponierte er trotzdem mit, um seine Wunschfassung vier Wochen später in einem Benefizkonzert aufzuführen.
"Ein voller, ein großer Eindruck", fasste Hölscher das Werk zusammen. "Wer immer der Meinung war, der Abschluss eines Krieges lasse sich nicht mit einer ehrlichen, die Not der Kriegszeit und den Hass der Feindschaften überwindenden Musik feiern, muss sich durch Händels ‚Music for the Royal Fireworks‘ (‚Feuerwerksmusik‘) belehren lassen, dass dies doch möglich ist", schloss er.
Mit ihrem Titel "Zeit für Frieden…" haben die Geistlichen Themenabende in den vergangenen Wochen vor Ostern auf den 101. Deutschen Katholikentag hingewiesen, der vom 9. bis 13. Mai unter dem Leitwort "Suche Frieden" in Münster stattfindet. Das Ensemble "blechgewand(t)" gestaltete unter der Überschrift "Frieden mit den Feinden" den letzten Abend in der Reihe.
Text/Foto: Bischöfliche Pressestelle
22.03.2018